Produktives Lernen
Produktives Lernen
Produktives Lernen ist eine praxisorientierte Bildungsalternative, die schulische Inhalte mit Praxiserfahrungen verknüpft. Dieses Bildungsangebot ist freiwillig und wendet sich an Schüler:innen, die mindestens die 8. Klasse durchlaufen haben (auch ohne Versetzung in die 9. Klasse) oder die 9. Klasse – freiwillig – wiederholen. Die Schüler:innen des Produktiven Lernens können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I (BBR, eBBR, MSA und MSA+) erreichen.
Durch die zu absolvierenden Praktika haben sie gute Chancen für den Übergang in eine Berufsausbildung. Das gilt im besonderen Maße für Schüler:innen, die in ihrer bisherigen Schulkarriere Schwierigkeiten hatten. Das Produktive Lernen bietet die Möglichkeit, Schüler:innen auf sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus individuell zu fordern und zu fördern. Das Lernen findet in kleinen Lerngruppen (Kommunikationsgruppen) mit etwa 12 Schüler:innen statt. Der individuelle Lernprozess wird durch die Lehrkräfte begleitet und durch Lernpakete unterstützt. In der Lernwerkstatt arbeiten die Schüler:innen allein oder gemeinsam mit anderen an Aufgaben. Dazu nutzen sie ergänzend Fachbücher oder Laptops, um Inhalte z.B. für die Dokumentationsmappe zu recherchieren.
Das Schuljahr ist in Trimester eingeteilt. So können die Lernenden innerhalb von zwei Schuljahren an sechs selbstgewählten Praxislernorten bis zu sechs verschiedene Berufsfelder kennenlernen.
Die Schüler:innen erhalten im hohen Maße positive Rückmeldungen aus den Betrieben und Einrichtungen, in denen sie tätig sind. Diese Rückmeldungen stärken ihr Selbstbewusstsein und motivieren sie, auch in der Schule wieder mit mehr Selbstvertrauen und Einsatzbereitschaft zu arbeiten. Unterstützt wird dieser Prozess durch eine wöchentliche individuelle Beratung.
Mit Hilfe der beratenden Pädagoginnen und Pädagogen wird die Entwicklung eines eigenverantwortlichen Lernens an z.T. selbstgewählten Aufgaben und das Verfolgen von Lern- und Lebenszielen gefördert sowie Anschlussperspektiven entwickelt. Diese Anschlussperspektiven sind ebenso vielfältig wie die Bildungsmöglichkeiten im Produktiven Lernen. Nach dem Erwerb der einfachen bzw. erweiterten Berufsbildungsreife oder dem Mittleren Schulabschluss entscheiden sich die Jugendlichen beispielsweise für eine Ausbildung (oftmals an einem ihrer Praxislernorte) oder den Besuch der Fachoberschule an einem OSZ ihrer Wahl.
Die Verbleibstudien des IPLE (Institut für Produktives Lernen Europa) zeigen, dass die Schüler:innen auch nach dem Verlassen der Schule ihre Erfahrungen im Produktiven Lernen als überaus sinnstiftend und motivierend einordnen.
Mit dem Ziel eines Neuanfangs bilden neben sozialen Kompetenzen auch die Bereitschaft produktiv tätig zu werden sowie eine selbstständige und engagierte Arbeitshaltung zu entwickeln die Grundlage für das Produktive Lernen.
Der Einstieg ins Produktive Lernen beginnt mit einer Orientierungsphase, die der Entscheidungsfindung für (oder gegen) das Produktive Lernen für Schüler:innen und Pädagoginnen und Pädagogen dient.
Grundsätzlich lernen die Teilnehmer an drei Tagen in der Woche in der Praxis und an zwei Tagen in der Schule. Durch die Wahl eines neuen Praxislernortes in jedem Trimester können die Lernenden die Arbeitsfelder und –schwerpunkte weitgehend selbst bestimmen. Aus den Erfahrungen, die sie in der Praxis sammeln, können theoretische Ausarbeitungen folgen, die in die Beurteilung einfließen. Am Ende jedes Trimesters erhalten die Schüler:innen einen Trimesterbericht (Punktezeugnis) und einen ausführlichen Bildungsbericht, der ihre Entwicklung beschreibt und fördernde Hinweise gibt.
Der Wochenstundenplan der Klassen im Produktiven Lernen:
- 18 Stunden Lernen in der Praxis
(mit verschiedenen praktischen Aufgabenstellungen sow theoretischen zur Dokumentationsmappe) - 3 Stunden Kommunikation und Präsentation
- 2 Stunden Mathematik
- 2 Stunden Englisch
- 2 Stunden Deutsch
- 2 Stunden Lernbereich
- 2 Stunden Ethik
- 1 Profilstunde – fakultativ; mit Betreuung.
Im Rahmen eines Projekttages entstand folgender Film, deren Inhalte selbstständig von den Schülerinnen und Schülern konzipiert und die Szenen in Eigenregie aufgenommen wurden. Hier erhält man einen ersten Eindruck von unserem Standort an der Hugo-Gaudig-Schule.
Ergänzende allgemeine Informationen zum Produktiven Lernen (PL):
iple.de – Institut für Produktives Lernen in Europa
Folgender Film wurde vor einigen Jahren in der Abendschau gezeigt und gibt allgemeine Informationen zu PL sowie einen guten Einblick in die Besonderheiten sowie Möglichkeiten, die auf die meisten PL-Standorte (wie auch unseren) übertragbar sind:
http://www.pl-zehlendorf.de/pl-zehlendorf-in-der-abendschau-vom-23-02-2018/
Kontakt: Frau Nissen – Pädagogin im Produktiven Lernen
Telefon: 015776812012
Wichtige Termine und Hinweise: siehe Terminplanung